Reisebericht South Africa
SÜDAFRIKA
17.03. - 08.04.2014
Der etwas mürrische Beamte stempelt unsere Reisepässe mit einem 90 Tage Visum. Na ja – wir werden erst 17 Tage nachdem das Visum abgelaufen ist von Kapstadt zurück fliegen. Das liegt aber noch in weiter Ferne und wir wollen uns darüber (noch) nicht den Kopf zerbrechen.
Die Zeit reicht noch für einen Kaffee am Terminal, bevor wir nach Port Elizabeth weiterfliegen, um Bullockie (unseren Bremach) in Empfang zu nehmen und unsere Reise durch Südafrika, Namibia und Botswana zu starten. Wir staunen nicht schlecht, als der Agent von Seabridge mit unserem Auto am Flughafen vorfährt um uns abzuholen. Mit nur einer Fotokopie des Carnet de Passage und ohne Nummernschilder ging das Fahrzeug irgendwie durch den Zoll – Welcome to Africa!
Auf der Pine Lodge, dem Campingplatz am Stadtrand von Port Elizabeth machen wir während den nächsten zwei Tagen Bullockie startklar für die Reise und füllen unsere Vorräte auf.
Der Addo Elephants Nationalpark, ca. 140 Kilometer nordöstlich von Port Elizabeth ist unser erstes Ziel. Wauhh, wauhh – wir begegnen Elefantenherden von über 50 Tieren – eher wohl 100. Es ist so schön und friedlich; eine unglaubliche Stimmung.
Nach zwei Tagen Game Drive wartet auf Bullockie der erste 4x4 Track. In der Darlington Section des Addo Elephant National Park liegt der Bedrogfontein 4x4 Trail. Über 45 Kilometer führt der Track von Kirkwood zu den Fisherman’s Cottages am Darlington Lake. Die reine Fahrzeit beträgt rund 6 Stunden.
Überhängende Äste werden mit dem guten, alten Fuchsschwanz aus dem Weg geräumt. Puahhh - die ersten Kratzer an Bullockie sind nun fällig; es tut mir im Herzen weh und die Kratzgeräusche an der Kabine dringen durch Mark und Bein. Mit der Zeit nehmen wir’s etwas gelassener. Schliesslich fahren wir keinen „Schönwetter Camper“ und die Kratzer geben Bullockie doch Ausstrahlung und Charakter. Unterwegs treffen wir Marion und Thomas aus Altnau, am Südufer des Bodensees. Mit ihnen fahren wir den zweiten Teil des Tracks bis zum Darlington Lake und lassen uns da von den Affen in den Bäumen unterhalten.
Mit der Baviaanskloof Wilderness Area geht’s gleich weiter auf einem 4x4 Track. Durch steinige Berglandschaft mit vielen Sträuchern, Flüsschen und
Baboons. Kaum ist die Kamera bereit für’s Foto, verschwinden die Affen –
sehr schwierig die Viecher vor die Linse zu kriegen. Da posieren die
kleineren Affen aber schöner.
Das herumgurken im Hinterland des Eastern Cape kostet einige Zeit und
wir sind in 10 Tagen nur bis in die Little Karoo gekommen. Die Cango
Caves in der Nähe von Oudtshoorn sind aber ein Muss, wenn man doch durch
diese Gegend fährt und lässt sich toll mit dem Swartberg Pass
kombinieren. Mit unserem Bremach haben wir ein sehr auffälliges Auto. Die Leute kommen auf uns zu und wollen wissen was für ein Truck das sei. Während die schwarzen
Südafrikaner grosse Augen machen und freundlich winken, fällt doch
manchem weissen Südafrikaner die Kinnlade runter und er umkreist
staunend unseren Bullockie.
Nun ab an die Küste in’s De Hoop Nature Reserve. Neben Antilopen finden
sich im De Hoop Nature Reserve über 250 Vogelarten. Wir fühlen uns hier
fast wie auf Fraser Island, an der Ostküste von Australien.
In Bredasdorp wird die erste Reparatur fällig. Die Kabine hat auf den
Tracks der letzten Tage die Träger der hinteren Schutzbleche abgedrückt.
Na ja – ein Überlegungsfehler meinerseits. Statt die Bleche direkt an
der Kabine zu befestigen, sind diese an den Querträgern am Chassis
angebracht. Wenn’s nun etwas gar arg schaukelt, drückt die Kabine die
Querträger ab. Von Bredasdorp ist es nur noch ein Katzensprung zum
südlichsten Punkt von Afrika - Cape Agulhals.
Auf dem Weg Richtung Kapstadt halten wir bei der Brillenpinguin Kolonie
von Betty Bay am Stony Point. So unbeholfen sie an Land herumwatscheln,
umso eleganter bewegen sich diese Seevögel wenn sie in’s Wasser
eintauchen. Neben den Pinguinen liegen in den Steinen die Dassies faul
rum.
Kapstadt werden wir uns in 3 Monaten vor dem Rückflug anschauen. So
fahren wir die Cape Halbinsel runter und haben das Glück, dass uns Cape
Hope mit Sonnenschein begrüsst.
Bevor wir auf dem Highway Nummer 7 Richtung Namibia fahren, verbringen
wir das Wochenende zusammen mit Shirley auf dem Ou Skip Campground in
Melkbosstrand.